Leserbriefe am 10. Okt. 1996 und am 14. Jan. 1997 als Reaktionen auf Beiträge in Zeitschriften offiziell katholischer Vereinigungen im Hinblick auf die Themen Dialog, Tabu, Einheit und Vielfalt - Titel: A) "Katholik: Dialog und Tabuthemen?" und B) "Wesen der römisch-katholischen Kirche ist Einheit im Glauben"

Ein wichtiger Hinweis, bevor Du liest: Leserbriefe können eine Thematik meist nicht wirklich in der nötigen Ausführlichkeit mit allen Blickwinkeln und möglichen Argumenten abdecken - zudem sind sie aufgrund einer bestimmten Antwort auf eine bestimmte Kritik oder Fragestellung von vornherein immer der Gefahr einer momentanen Einseitigkeit ausgesetzt, dies muß bei Durchsicht jeglichen Leserbriefes immer im Auge behalten werden. Padre Alex

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(Padre Alex)


A) >> Bezüglich der neuerlichen Kurzantwort des Redakteurs unterhalb meines letzten Leserbriefes muß ich feststellen, daß sich jeder katholische Christ über dieselbe sehr wundern muß, gerade in der heutigen Zeit. Ist es nicht einmal mehr in unseren Kreisen klar, daß Diskussion erst dann fruchtbringend sein kann, wenn klare Prinzipien dieselbe führen, wenn also klar und offen aufscheint, welche Auffassungen vertreten werden und warum? Dann erst kann der Dialog beginnen.

Und für den Katholiken, der sogar Mitglied einer wissenschaftsorientierten Vereinigung ist, ist weiters klar: Sein Glaube hindert ihn keinesfalls am Dialog, aber in Fragen der Glaubens- und Sittenlehre kann er nicht nach einem Dialog dieselbe auch nur teilweise aufgeben. Denn der Katholik glaubt Gott selbst zu seinem ewigen Heil die von ihm geoffenbarten Heilswahrheiten. Er zwingt zwar niemanden im Dialog zu diesem heilsentscheidenden Glauben, aber er wird im sicheren Glaubenswissen um dessen Heilsnotwendigkeit die missionarische Komponente nie vergessen. Dazu helfen ihm auch vernünftige Glaubwürdigkeitsargumente, die er in einer katholischen Vereinigung zusätzlich erfahren haben sollte. Genau hier vermisse ich klare Orientierungsbeiträge in der Zeitschrift.

Jeder, der mich wirklich kennt, weiß, daß wir im Gegensatz zur alten ideologisch fixierten Zeitschriftenlinie über alles reden können (auch über Tabuthemen aus alter und neuer Zeit), keine Frage. Dabei bleibt gleichzeitig immer klar, daß der katholische Priester zuverlässiger Informant darüber sein muß, wie Deine und meine unsterbliche Seele das ewige Heil erreichen können. Absolute Sicherheit hat dabei jeder Katholik durch das von Gott selbst eingesetzte lebendige Lehramt von Papst und papstverbundenen Bischöfen. Der Papst ist bitte nicht irgendeine Autorität, sondern der sichtbare Stellvertreter unseres Herrn und Gottes Jesus Christus auf Erden. Und wenn z. B der Papst in Glaubens- und Sittenfragen als Lehrer aller Christen definiert, ist es absolut unfehlbar, weil dank des besonderen Beistandes des Heiligen Geistes immergültige Wahrheit vorliegt. - Unchristlich ist es also vielmehr, als "Begehrer" mit einem antikatholischen Forderungskorb weiterhin das Etikett "katholisch" zu beanspruchen und dann im Extremfall auch noch von derselben wahren Kirche bezahlt werden zu wollen.

Mit freundlichen Grüßen <<

B) >> Sehr verwundert war ich kürzlich, daß gemäß Bericht auf der angesprochenen Konferenz eine "andere Seite" allen Ernstes gemeint haben soll, "das Wesen der römisch-katholischen Kirche sei die Vielfalt der Ansichten." Das Wesen der Kirche Christi liegt aber diesbezüglich vielmehr im lebendigen Bekenntnis ein und derselben Glaubens- und Sittenlehre (vgl. z. B. im Weltkatechismus, Nnr. 815, 2050 - 51). Und genau hier lag der Fehler des sog. "Kirchen-Volksbegehrens" mit einigen seiner Inhalte, nämlich mit der eindeutig glaubenswidrigen Forderung nach dem "Frauenpriestertum" (vgl. die Antwort der Glaubenskongregation vom 28. Okt. 1995) und mit der heilsgefährdenden Forderung nach Entleerung des sechsten Gebotes.

Die Vielfalt der Ansichten jedoch zu politischen oder anderen Sachproblemen ist unter Katholiken selbstverständlich möglich und legitim, solange damit nicht Inhalte der katholischen Lehre umgeworfen werden.

Mit freundlichen Grüßen <<


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