Leserbrief am 12. Juli 1997 zu einer Rubrik ("Ein Ärgernis für die Welt") über die sog. "Zweite Europäische Ökumenische Versammlung" in Graz, unter dem Titel: "Jesus Christus hat nur eine Kirche gestiftet"
Ein wichtiger Hinweis, bevor Du liest: Leserbriefe können eine Thematik meist nicht wirklich in der nötigen Ausführlichkeit mit allen Blickwinkeln und möglichen Argumenten abdecken - zudem sind sie aufgrund einer bestimmten Antwort auf eine bestimmte Kritik oder Fragestellung von vornherein immer der Gefahr einer momentanen Einseitigkeit ausgesetzt, dies muß bei Durchsicht jeglichen Leserbriefes immer im Auge behalten werden. Padre Alex
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(Padre Alex)
>> Es mag vom Blickwinkel einer staatlichen
Anerkennung her richtig sein, auf der Grazer Versammlung von 123
christlichen "Kirchen" zu sprechen. Der katholische Glaube
jedoch hat das II. Vatikanum dazu geführt, die reformatorischen
Gemeinschaften exakt "nur" als kirchliche Gemeinschaften zu
bezeichnen. Auch die nichtkatholischen orthodoxen Teilkirchen, welche
das letzte Konzil aufgrund des gültigen Vorhandenseins der
sieben Sakramente als "Kirchen" bezeichnen konnte, können
nicht mehrere Kirchen im katholisch-theologischen Vollsinn
sein.
Jesus Christus hat eben nur eine Kirche gegründet, und
dies "ist die einzige Kirche Christi, die wir im
Glaubensbekenntnis als die eine, heilige, katholische und
apostolische bekennen" (II. Vatikanum, LG 8). Deshalb erinnert
auch das gültige römische Direktorium über den
Ökumenismus vom 25. März 1993: "Wenn darum Katholiken
die Wörter 'andere Kirchen und kirchliche Gemeinschaften' usw.
gebrauchen, muß dieser festen Überzeugung immer Rechnung
getragen werden. In der Tat ist die Fülle der Einheit der Kirche
Christi in der katholischen Kirche bewahrt worden. Das Konzil stellt
fest: 'Diese Einheit, so glauben wir, besteht in der Kirche als
etwas, das sie nie verlieren kann'." Nicht die wahre Kirche
Christi ist also gespalten, sondern die Christenheit.
Mit freundlichen Grüßen <<
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