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Diesmal mußte Hochw. Herr Vizeoffizial Mag. Mag. Dr. Alexander Pytlik - wie immer mit Erlaubnis des zuständigen Inkardinationsbischofs - Stellung beziehen zum Thema "Ich bin Wahrsagerin und weiß alles über eure Zukunft." Die Barbara-Karlich-Show wurde am 4. 9. 2002 aufgezeichnet und dann zweimal im ORF ausgestrahlt, nämlich am 7. 10. und am 30. 12. 2002. |
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Der katholische Glaube und die strengen Beurteilungskriterien zum Schutz der Gläubigen vor Wahrsagerei und Magie konnten in Treue zum Katechismus der Katholischen Kirche dargelegt werden. Alle Menschen sind ja "verpflichtet, die Wahrheit, besonders in dem, was Gott und seine Kirche angeht, zu suchen und die erkannte Wahrheit aufzunehmen und zu bewahren" (XXI. Ökumenisches Konzil, DH 1). Zu dieser Pflicht werden die Menschen "durch ihre eigene Natur gedrängt" (DH 2). Gott auf die Probe zu stellen, weiters das Sakrileg und die Simonie sind Sünden gegen die Gottesverehrung. Auch die Esoterik ist abzulehnen. |
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Die Anwendung sogenannter natürlicher Heilkräfte rechtfertigt weder die Anrufung böser Mächte noch die Ausbeutung der Gutgläubigkeit anderer. Weiße Magie kann sich nicht durch das Adjektiv "weiß" freisprechen, als ob dabei nicht auch dämonische Kräfte benutzt würden. Der unmoralische Satz "Der Zweck heiligt die Mittel" kann Magie nicht rechtfertigen, und die fallweise Wirksamkeit magischer Strategien täusche nicht darüber hinweg, daß nur der Glaube an Gott selbst Heil, Heilung und Zuversicht geben kann. |
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Denn wenn ich religiös glaube, habe ich es nicht nötig, hellzusehen, sondern ich verlasse mich ganz auf die Vorsehung Gottes und stelle Ihm die Zukunft vertrauensvoll anheim. Auch wenn Gott seinen Propheten und anderen Heiligen Zukünftiges offenbaren kann, besteht die christliche Haltung jedoch darin, sich jeglicher ungesunder Neugier zu enthalten. Im praktischen Leben gilt aber für den in der vorgegebenen Wirklichkeit lebenden Christen: wer es an notwendiger Voraussicht fehlen läßt, handelt verantwortungslos. |
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Der Katholik ist glücklich, dank der von Jesus eingesetzten Sakramente Zeuge objektiver Wunderzeichen zu sein. In der Heiligen Messe werden dank der von Gott durch den Priester vollzogenen Heiligen Wandlung Brot und Wein wirklich in den hochheiligen Leib und das kostbare Blut des Gottmenschen, verwandelt. Von daher rührt alles Vertrauen in die Vorsehung Gottes. Spiritismus jedoch ist oft mit Wahrsagerei oder Magie verbunden. |
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Sämtliche Formen der Wahrsagerei sind zu verwerfen: Indienstnahme von Satan und Dämonen, Totenbeschwörung oder andere Handlungen, von denen man zu Unrecht annimmt, sie könnten die Zukunft "entschleiern" (vgl. Dtn 18,10; Jer 29,8). Hinter Horoskopen, Astrologie, Handlesen, Deuten von Vorzeichen und Orakeln, Hellseherei und dem Befragen eines Mediums verbirgt sich der Wille zur Macht über die Zeit, die Geschichte und letztlich über die Menschen, sowie der Wunsch, sich die geheimen Mächte geneigt zu machen. Dies widerspricht der mit liebender Ehrfurcht erfüllten Hochachtung, die wir allein Gott schulden. |
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Sämtliche Praktiken der Magie und Zauberei, mit denen man sich geheime Mächte untertan machen will, um sie in seinen Dienst zu stellen und eine übernatürliche Macht über andere zu gewinnen - sei es auch, um ihnen Gesundheit zu verschaffen - verstoßen schwer gegen die Tugend der Gottesverehrung. Solche Handlungen sind erst recht zu verurteilen, wenn sie von der Absicht begleitet sind, anderen zu schaden, oder wenn sie versuchen, Dämonen in Anspruch zu nehmen. Auch das Tragen von Amuletten ist verwerflich. |
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Klar ist, daß der katholische Glaube bereits als solcher Lebensinn und psychische Ausgeglichenheit schenkt. Der Aberglaube jedoch ist ein Abweichen von der Verehrung, die wir dem wahren Gott schulden. Er zeigt sich eben auch in Formen der Wahrsagerei und Magie. "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft" (Dtn 6 5). Das erste Gebot fordert den Menschen auf, an Gott zu glauben, auf ihn zu hoffen und ihn über alles zu lieben. "Vor dem Herrn deinem Gott sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen" (Mt 4 10). Gott anbeten und die ihm gemachten Versprechen und Gelübde erfüllen, sind Akte der Tugend der Gottesverehrung. |
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