Leserbrief zur Problematik der Begräbnisleiterin am 16. Mai 2001 unter dem Titel "Verwunderung über den Artikel 'Begräbnisleiterinnen'" in einer diözesanen Mitarbeiter-Zeitschrift:

Ein wichtiger Hinweis, bevor Du liest: Leserbriefe können eine Thematik meist nicht wirklich in der nötigen Ausführlichkeit mit allen Blickwinkeln und möglichen Argumenten abdecken - zudem sind sie aufgrund einer bestimmten Antwort auf eine bestimmte Kritik oder Fragestellung von vornherein immer der Gefahr einer momentanen Einseitigkeit ausgesetzt, dies muß bei Durchsicht jeglichen Leserbriefes immer im Auge behalten werden. Padre Alex

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(Padre Alex)


>> Geschätzte Redaktion! Sehr verwundert bin ich über den Beitrag Frau M.s zum Thema "Begräbnisleiterinnen - ein Lernprozeß". Offenbar ist die am II. Vatikanischen Konzil orientierte wohldurchdachte römische Instruktion zu einigen Fragen über die Mitarbeit der Laien am Dienst der Priester vom 15. August 1997 schon wieder in Vergessenheit geraten. Unter Artikel 12 über die "Leitung kirchlicher Begräbnisfeiern" lesen wir nämlich von der günstigen pastoralen Gelegenheit für eine direkte Begegnung der geistlichen Amtsträger mit jenen Gläubigen, die die religiöse Praxis aufgegeben haben. "Daher ist es wünschenswert, daß die Priester und Diakone auch unter Opfern persönlich den Begräbnisfeiern ... vorstehen ... Laien können kirchliche Begräbnisse nur im Fall tatsächlichen Fehlens von geweihten Amtsträgern ... leiten." Angesichts der nicht zuletzt durch zahlreiche Weihen ständiger Diakone verursachten hohen Klerikerzahlen im Territorium der Erzdiözese und der geforderten persönlichen Opfer kann mir niemand einreden, daß für Begräbnisse ständig Priester und Diakone fehlen dürften. Ich schlage daher dringend vor, die diesbezüglich problematische Begräbnisleiter-Ausbildung ab sofort einzustellen. Im übrigen sind die Angehörigen immer eindeutig und rechtzeitig darauf hinzuweisen, wer das Begräbnis halten wird. Die Verwendung quasi-priesterlicher Gewänder ist im Falle des Fehlens eines Klerikers zur Vermeidung jeglicher Verwirrung strikt abzulehnen. Im Hinblick auf die der Kirche fehlende Vollmacht zur Weihe von Frauen zu Priestern wäre eine solche Verwendung im übrigen von erhöhter praktischer Problemrelevanz.

Mit freundlichen Grüßen <<


Ein Tip von H. H. Vizeoffizial Mag. Dr. Alexander PYTLIK, Kirchenrektor: erkundige Dich immer, wer das Begräbnis Deines geliebten Menschen und Deiner Angehörigen halten wird. Im Falle des Falles stehe ich für eine persönliche Vorbereitung und Durchführung dieser heiligen Riten selbst zur Verfügung. Und vergiß' nie, den Priester rechtzeitig vor der Sterbestunde zu rufen. Unterlasse dies auch nicht nach dem Versterben, weil sich die Seele nicht in jedem Falle sofort vom Körper trennt und somit die Spendung der bedingungsweisen Absolution und heiligen Ölung noch möglich sein könnte! - Du verstehst etwas nicht, Du hast eine konkrete Frage oder Kritik? Dann nichts wie auf, direkt zum Padre, am besten gleich per eMail oder mittels Formular.

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